von D.D.
Die Stimmen der Vernunft in Bezug auf das Geschehen rund um „Corona“, auf die ich im Netz stoße, haben sich in letzter Zeit, wenn auch in bescheidenem Maße und sehr langsam, vermehrt. Eine Sammlung verlinkter Texte, die mir in ihrer Mehrzahl ziemlich gut gefallen, gibt’s hier: Kritische Texte zur "Corona-Krise" inkl. Updates.
Vernünftiges aus der bekennenden Linken ist mir jedoch bisher kaum untergekommen. Eine seltene Ausnahme war ein Gespräch der Redaktion der Nachdenkseiten vom 26. März mit dem Gesundheitsstatistiker Gerd Bosbach.
Am Gegenteil herrscht allerdings kein Mangel. Ein besonders dämliches Zeugnis linksdeutscher Vernunftabwehr wurde mir dann im Newsletter der Partei DIE Linke, der mir allwöchentlich ins ePostfach flattert, am 1. April, leider nicht im Scherz, als „ein äußerst lesenswertes Papier“ empfohlen. Es handelt sich dabei um die Expertise der Bundesarbeitsgemeinschaft Antifaschismus der Linken (vom 27.3.) Zum Umgang mit FakeNews und Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie. Warum ich mich damit so ausführlich befasst habe, wie es die schiere – seinem Gegenstand eigentlich eher unangemessene – Länge meines Textes anzeigt, wird man hoffentlich aus einigem, was weiter unten folgt, ersehen.
Verschwörungen sind seit langem ein ebenso beliebtes, wie namentlich in den Massenmedien gerne verwendetes Erzählmuster, alles Ungemach sich verständlich zu machen, das der Menschen Welt bedroht oder erschüttert. Kaum ein deutscher Fernsehthriller zum Beispiel mit etwas zeitkritischem Anspruch, in dem nicht irgendwelche Helden irgendwelchen gesellschaftlichen Missständen oder Katastrophen auf den Grund gehen und dabei irgendwelchen üblen Machenschaften boshafter Menschen, meist reich und mächtig, auf die Schliche kommen. Und auch in der Linken erfreut sich dies Muster größter Beliebtheit. Die Behauptung etwa, dass Finanzcrashs und Wirtschaftskrisen der Geldgier skrupelloser Spekulanten, „Heuschrecken“ oder ähnlichem selbstsüchtig-bösartigen Getier zu verdanken seien, hat dort meines Wissens jedenfalls noch nicht das Branding „FakeNews und Verschwörungstheorien“ erhalten, obwohl sie es in der Regel durchaus verdient hätte.
Nun sind allerdings Verschwörungen, also im Verborgenen ausgearbeitete und verdeckt ausgeführte Pläne zur Erreichung eines Zweckes, den man lieber nicht in allen seinen Einzelheiten in aller Öffentlichkeit verfolgt, auch nichts, wovon sich sagen ließe, so etwas gebe es gar nicht. Und nicht einmal immer müssen die so verfolgten Zwecke die schlechtesten sein. Nicht immer aber auch müssen Erklärungen für politische Entscheidungen mit gravierend üblen Folgen für beträchtliche Teile der Bevölkerung deshalb daneben liegen, weil sie bestimmte besonders einflussreiche Interessengruppen als mehr oder weniger verdeckt dahinterstehende treibende Kräfte ausmachen.
Das ganze politische Geschehen, das schließlich in Schröders „Agenda“ seinen vorläufigen Abschluss fand, hat namentlich aus linker Sicht, die man in diesem Fall – eher ausnahmsweise – getrost als gut verifiziert betrachten kann, starke Züge einer länglich angebahnten Verschwörung. Schon der Name der Institution, die hierbei keine unerhebliche Rolle gespielt hat, lässt in dieser Hinsicht tief blicken: „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“. – Als „Arbeitgeber-Initiative zum Abbau des Sozialstaats“, was die Sache etwas deutlicher beim Namen genannt hätte, hätte man sicher keinen ganz so leichten und schließlich durchschlagenden Erfolg erzielt. Insbesondere der organsierte Widerstand dagegen, vor allem der aus den Gewerkschaften, der erst nennenswert in Gang kam, als es zu spät, nämlich das Gesetzespaket soeben durch die parlamentarische Prozedur gebracht war, wäre vielleicht zeitiger auf dem Plan und entsprechend erfolgreicher gewesen.
Man braucht indes gar nicht so exquisit auf das „Agenda“-Geschehen zu schauen, das maßgeblich die Entstehungsgeschichte der Partei DIE Linke bestimmt hat, denn nach wie vor ist es namentlich unter Parteilinken beinahe eine Selbstverständlichkeit vom sogenannten Neoliberalismus zu reden wie von einer Art postmodernen Illuminaten-Ordens, dem alles Böse in der Welt entströmt. Und doch würde wohl, wem es einfiele, die Rede vom Neoliberalismus kurzerhand als „Verschwörungstheorie“ abzutun, in der Parteilinken auch heute noch umgehend in Acht und Bann geschlagen.
Aber rücken wir der aktuellen Krise namens „Corona“ ruhig ein Stück näher und sehen wir uns das Geschehen im Jahr des Schweines an: 2009. Die virale Sau, die damals durchs Dorf getrieben wurde, hieß Schweinegrippe, und auch damals ging es um ein neu entdecktes Virus, das allerdings nicht zum Corona-, sondern zum bis dato als deutlich gefährlicher eingestuften Influenza-Clan gehört und auf den Namen H1N1 getauft ist. Der Alarm, der wegen der Schweinegrippe seinerzeit geschlagen wurde und im Sommer des Jahres schließlich zur Ausrufung einer Pandemie durch die WHO führte, wurde vor allem damit begründet, dass der für die erwartete Krankheitswelle von Virologen ausgeguckte Erreger eine enge genetische Verwandtschaft mit jenem Erreger aufwies, den die virologische Forschung für die wahrhaft verheerende sogenannte „Spanische Grippe“ im Ausgang des Ersten Weltkriegs 1918/1919 verantwortlich macht.
Zur Geschichte rund um diese Schweinegrippe, von der heute niemand mehr bestreitet, dass sie am Ende allen Vorhersagen von offizieller Seite zum Trotz „besonders mild“ (Wikipedia) verlaufen war, brachte der Fernsehsender arte in Kooperation mit dem NDR am 20.10.2009 eine Dokumentation mit dem Titel „Profiteure der Angst“. Die nahm damals vor allem die Verflechtungen zwischen den Lobbys der Pharmaindustrie und den Schaltstellen der Gesundheitspolitik in den Industrieländern bis hinauf zur WHO sehr kritisch ins Visier. Man sehe sich diese Dokumentation einmal an (z. B. hier auf YouTube) und vergleiche dann ihren argumentativen Inhalt mit dem einer kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag vom 18.12.2009. Die festzustellende Übereinstimmung der wesentlichen Argumente mag (von heute aus betrachtet) zunächst verblüffen, denn zweifellos und unverkennbar stand Die Linke seinerzeit aufseiten der Kritiker einer auf das Schüren von Ängsten in der Bevölkerung gestützten gesundheitspolitischen Kampagne, und niemand in der Linken kam damals auf die Idee, in diesem Zusammenhang von FakeNews und Verschwörungstheorie zu sprechen.
Damals. Denn heute präsentiert man uns in dem „äußerst lesenswerten Papier“ der parteieigenen Antifa als Beispiel für eines der typischen Merkmale von Verschwörungstheorien:
„So wurde unter anderem behauptet, die Hersteller von Tests und die Pharmakonzerne würden absichtlich ‚Panikmache‘ betreiben, um sich zu bereichern.“
Wahrscheinlich zielen die Autoren mit dieser Aussage nur auf die gegenwärtige Kritik der Berichterstattung und Politik in Sachen „Corona“ – in der dieses Thema bislang aber allenfalls eine Nebenrolle spielt – und ahnen vermutlich nicht einmal, in welche Nähe sie damit die Position ihrer eigenen Partei von vor 11 Jahren zu genau der Sorte „Verschwörungstheorien“ rücken, die sie jetzt unter Anklage stellen.
Einer, der in besagter TV-Dokumentation des viralen Geschehens vor 11 Jahren ausführlicher zu Wort kam, war übrigens ausgerechnet derselbe Wolfgang Wodarg, den nun für Die Linke ihre BAG Antifaschismus sich in ihrem Paper zum Exempel nimmt zu zeigen, wie sie denkt, dass der Verschwörungstheoretiker arbeitet. Bevor sie aber auf ihn anlegt, verpasst sie uns noch eine erste verschwörungstheoretische Impfung. Unter der Zwischenüberschrift „Komplexitätsreduktion“ werden wir über ein typisches Merkmal von Verschwörungstheorien folgendermaßen belehrt:
„Ursachen und Zusammenhänge werden vereinfacht dargestellt, um die Bedrohung konkreter und greifbarer zu machen, oder weniger bedrohlich erscheinen zu lassen.“
Demnach wären ausgewiesene Verschwörungstheorien wie etwa der Klassiker, die berüchtigten „Protokolle der Weisen von Zion“, ziemlich gefeit gegen das Verdikt unserer Antifa. Weit entfernt davon, die Dinge, wovon zu handeln sie behaupten, „vereinfacht“ darzustellen, kann der Inhalt solcher „Theorien“ in aller Regel gar nicht komplex genug sein, schon um die Überprüfbarkeit zu minimieren, und auch an der Bedrohlichkeit des Dargelegten darf wegen des Grusels, auf den sie abzielen, nach Möglichkeit kein Mangel herrschen. Man möchte daher bereits an dieser Stelle vielleicht abwinken und das Paper beiseite tun, denn es hat offenbar schon im Ansatz sein Thema verfehlt. Und auch in allem weiteren erweist es sich, wie man sehen wird, als durchaus nicht satisfaktionsfähig. Warum also nicht besser diskret darüber hinwegsehen und zur Tagesordnung übergehen?
Nun ja, die Tagesordnung. Es war meine Partei, DIE LINKE, die das Paper mir in ihrem Newsletter vom 1. April ans Herz gelegt hat als hilfreich dabei, in Sachen „Corona“ Wahrheiten und Unwahrheiten, Fakten und Fakes, wie es da hieß: „aufzuklären“. Es ist also gewissermaßen ein Zeugnis, das DIE LINKE sich selber darüber ausstellt, wie es in dieser Hinsicht um sie steht. Und dies Zeugnis, denke ich, hat es verdient, dass wir es mit der gebotenen Sorgfalt zu Protokoll nehmen.
Drum also tapfer weiter im Text, der uns nun die „Komplexitätsreduktion“ ad hominem demonstriert. Es tritt auf das vereinfachende Exempel in persona, vorgestellt als „zum Beispiel der Lungenarzt Wolfgang Wodarg“.
„vereinfacht dargestellt“ werden hier – um es ebenfalls etwas „vereinfacht“ zu sagen – nicht nur im Weiteren die Argumente, die das Exempel vorbringt, und deren Zusammenhang, sondern vorweg schon, wer denn dieser Dr. Wolfgang Wodarg tatsächlich ist. Der ist nämlich keineswegs nur irgendein „Lungenarzt“, sondern war vor allem auch Gesundheitspolitiker der SPD und als solcher über drei Jahrzehnte auf den verschiedensten Ebenen mit praktischer Gesundheitspolitik befasst, von der Leitung des Gesundheitsamtes in Flensburg bis zur Mitgliedschaft (als SPD-Abgeordneter im Bundestags) in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. In letzterer Funktion wurde er zum, wie es bei Wikipedia heißt: „Initiator der Untersuchungen des Europarates zur Pandemie H1N1 2009/10 zur Rolle der Impfstoff-Hersteller und der WHO“
Die Unterschlagung dieser Informationen zur Person „vereinfacht“ es unseren Antifas natürlich enorm, im Anschluss daran die Darstellung auch nur eines einzigen Arguments des Dr. Wodarg sich wiederum gehörig zu vereinfachen – von jeglichem Zusammenhang, in den dieses an sich selbstverständlich gehörte, gar nicht zu reden. Und auch nicht näher davon, dass man so sich die Peinlichkeit erspart, der Diskrepanz zwischen der gesundheitspoltischen Position der Linken heute zu der vor 11 Jahren näherzutreten.
Nun aber medias in res:
„So behauptet zum Beispiel der Lungenarzt Wolfgang Wodarg, dass Coronaviren schon lange existieren und regelmäßig zu Todesfällen in der Grippesaison führen. Was er dabei außer Acht lässt, ist die Tatsache, dass es sich bei SARS-COV2 um eine neuartige Version eines Coronavirus handelt, dass [will schreiben: das] sich viel schneller verbreitet und in deutlich mehr Fällen zu schweren Verläufen führt. Das exponentielle Wachstum führt nicht nur zu einem Anstieg der Erkrankungen, sondern damit auch zu einer Überlastung der Gesundheitssysteme.“
Die „Logik“, nach der hier „argumentiert“ wird, ist zwar weder originell noch sonderlich ausgeklügelt, sondern das übliche Verfahren von Leuten, die zu einer infrage stehenden Sache rein gar nichts zu sagen, weil von ihr keine Ahnung haben oder auch nur haben wollen, und darum nachplappern, was andere sagen, von denen sie annehmen, dass bei möglichem Gegenwind sie hinter deren breitem Rücken notfalls in Deckung gehen können. Aber wir kommen, wie gesagt, leider nicht drum herum, diese „Logik“ etwas detaillierter uns kenntlich zu machen.
Die Schlüsselwörter des hier angewandten Tricks Siebzehn mit Selbstüberlistung heißen zunächst „lässt außer Acht“ und „Tatsache“. Indem man aus einer Behauptung, die jemand in Zweifel zieht und kritisch diskutiert, eine „Tatsache“ macht, die dieser „außer Acht“ lasse, hat man sich und alle, die einem folgen, aller Zweifel enthoben, ohne diese auch nur flüchtig zur Kenntnis genommen zu haben, und als Dreingabe den Zweifler zum Ignoranten gestempelt. Aber schauen wir uns die „Tatsache“ etwas näher an, die freilich zum einen genauer betrachtet eine dreifaltige oder vielmehr zweimal dreifaltige und zum andern nichts anderes ist als die Aneinanderreihung der geläufigsten Floskeln aus der allabendlichen Coronalitanei in Tagesschau und anderen einschlägigen Sendungen der hiesigen Propagandaanstalten.
Da wäre also zum ersten die „Tatsache“ der Neuartigkeit des Virus. Unstrittig tatsächlich ist an dieser „Tatsache“ jedoch einzig die Neuartigkeit des Virus für die Virologie. Alle darüber hinausgehenden Folgerungen aus dieser einen gesicherten Tatsache, als da wären etwa die Behauptung, dass das Virus das Ergebnis einer sogenannten Zoonose, nämlich einer erst jüngst stattgehabten und nun an den Menschen angepassten Mutation von bisher nur in Fledermäusen heimischen Viren sei, sowie die Behauptung, dass daher in den Bevölkerungen (noch) keine (hinreichende) Immunität bestehe, sind Vermutungen, die schon wegen der Neuheit der Entdeckung des Virus kaum als wissenschaftlich gesichert gelten können. Und es hieße unser Vertrauen in die Wissenschaft zu einem neuen Wunderglauben verkommen lassen, in all diesen Fragen im Handumdrehen Gewissheit von ihr zu erwarten ohne die Entgegensetzung verschiedenster Hypothesen, ohne wechselseitige Zweifel an ihnen und ohne kürzere oder auch längere Irrwege bei ihrer Klärung. Mit den Worten des Verschwörungstheoretikers:
„Wissenschaftliche Standards gibt es aus gutem Grund. Und Hast erzeugt keine Qualität. Dem läuft die Wissenschaft, und damit auch die Politik, jetzt nach. Da ist es einfacher, valide Argumente als Fake News zu diskreditieren.“ (Wolfgang Wodarg: Suche mit PCR nach SARS-CoV2)
Bezweifelt werden muss insbesondere die aus der angeblichen Neuartigkeit des Virus abgeleitete, weitverbreitete Behauptung, die seine Gefährlichkeit unterstreichen soll, es gebe in der Bevölkerung „keine Immunität“ gegen Covid-19, d.h. gegen eine durch SARS-CoV-2 verursachte Erkrankung. Um hierzu noch einmal dem Verschwörungstheoretiker das Wort zu geben:
„Dazu kommt die Frage, wieso bei einem neuen Erreger >85% der bestätigten Fälle keine oder nur milde Symptome zeigen? Das spricht dafür, dass große Teile der Population an den Erreger angepasst sind, was gegen ein neues Pathogen spricht.“ (Ebenda)
„die Tatsache“, die Wodarg „außer Acht“ lasse, wäre zum zweiten eine viel schnellere Verbreitung des SARS2-Virus, wobei im Dunkeln bleibt, mit welchem anderen Geschehen das „schneller“ denn dabei verglichen wird. Vermutlich wissen die Autoren das aber selber nicht, und der Komparativ ist ihnen nur in die Tastatur gehüpft, weil sie die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Virus als besonders bedrohlich gewertet wissen wollen. Wie aber auch immer – was weiß man denn überhaupt über diese Geschwindigkeit? Alles, was man kennt, ist die Geschwindigkeit, mit der die Zahl der positiv Getesteten wächst. Die wiederum wächst in irgendeinem Verhältnis mit der Zahl der durchgeführten Tests. Solange diese letztere Zahl aber nicht bekannt ist (oder jedenfalls nicht bekannt gemacht wird) und nicht beide Zahlen jeweils ins Verhältnis zueinander gesetzt werden sowie vor allem die Entwicklung dieser Verhältniszahl verfolgt wird, weiß man über das Schneller oder Langsamer der Ausbreitung dessen, was der Test misst, buchstäblich nichts.
„außer Acht“ lasse Wodarg zum dritten, dass die dem Virus zugeschriebene Krankheit „in deutlich mehr Fällen zu schweren Verläufen“ führe. Hier fragt sich erneut, welchen anderen „Fällen“, die keine Covid-19-Fälle sind, denn dieses „mehr“ bei Covid-19 gegenüberstünde. Auch das wussten die Autoren vermutlich gar nicht, als sie es schrieben, und es ist ihnen wahrscheinlich auch völlig schnuppe. Sie signalisieren hier nur, dass ihnen ihre „Fälle“ gar nicht „schwer“ genug sein können, um die Adressaten ihres Papers mit der Gefährlichkeit von Covid-19 nur recht schwer zu beeindrucken und Dr. Wodarg als schlimmen Verharmloser zu markieren.
Was nun den denkbar schwersten aller Krankheitsverläufe angeht, nämlich das Sterben an der Krankheit, so ist mittlerweile kaum mehr bezweifelbar, dass zumindest in Deutschland in so gut wie keinem der mit Covid-19 in Verbindung gebrachten Fälle diese Infektion allein für den tödlichen Verlauf verantwortlich war. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat schon in seiner Pressekonferenz am 20.3. auf Nachfrage einer Journalistin verlautbart, dass in seiner Zählung alle Sterbefälle erfasst werden, bei denen der Test auf das Virus positiv gewesen war. Es hat damit (wenn auch vorsichtshalber nicht ausdrücklich, so de facto) eingeräumt, dass mit seinen Zahlen sich keine Aussage über die von dem Virus ausgehende Lebensgefahr begründen lässt, was unsere Antifa natürlich nicht hindert, munter weiter von „schweren Verläufen“ zu schwadronieren, „zu“ denen die „neuartige Version eines Coronavirus … in deutlich mehr Fällen“ angeblich „führt“.
Selber mit Sicherheit in der Materie völlig unbewandert, glauben sie, sich ihre Neunmalklugheit leisten zu können, wohl in der Annahme, durch so autoritative Gestalten wie den Präsidenten des RKI Deckung zu haben, dessen Tenor bei seinen täglichen Corona-updates sie bloß imitieren. Diese Deckung hat jedoch Löcher, und es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit, wann sie daran größeren Schaden nimmt. Z.B. in Sachen Zählung der Covid-19-Sterbefälle.
In der Pressekonferenz des RKI vom 3.4., also zwei Wochen, nachdem das RKI zum ersten Mal eingeräumt hatte, dass die wirkliche Todesursache bei seiner Zählung der Corona-Toten keine Rolle spiele, kam die Sache erneut aufs Tapet.
Warum das RKI so zähle, warum es denn nicht anders gehe, wurde da der Präsident des RKI gefragt (vgl. den obigen Link ab Min. 20:38). Dieser zog es indes vor, darauf lieber nicht zu antworten (die Fragen wurden zu diesem Zeitpunkt nur noch schriftlich eingereicht und verlesen), sondern stattdessen mit der These aufzuwarten, die Zahl der an Covid-19 Gestorbenen werde eher unter- als überschätzt. Zur Stützung dieser These berief er sich zunächst auf eine drei Tage zuvor veröffentlichte Studie des Londoner „Imperial College“, über deren Inhalt er jedoch nichts näheres verriet, um dann fortzufahren:
„Das [gemeint offenbar: die von ihm behauptete Unterschätzung der Zahl der Covid-19-Toten] liegt einfach daran, dass man nicht bei jedem Menschen es schafft, ihn zu testen.“
Ein wirklich bemerkenswertes Argument, das gleich eine ganze Reihe von Fragen aufwirft. Zunächst: Warum sollte es überhaupt nötig sein, „jeden Menschen“ zu testen, damit alle oder nahezu alle, die an Covid-19 gestorben sind, erfasst werden. Oder andersherum gefragt: Warum sollte es dazu – jedenfalls hierzulande – nicht genügen, alle die zu testen, die die einschlägige Symptomatik zeigen, d.h. das zu tun, was für die Entscheidung, wer wann getestet wird, zurzeit die Maßgabe des RKI ist. Nehmen wir daher des weiteren einmal an, dass der RKI-Präsident mit seinem „jeden Menschen“ nicht wirklich „jeden“, sondern nur diejenigen gemeint hat, die nach der Maßgabe des RKI getestet werden müssten: Wer wäre dann aber der „man“, der da nicht „schafft“, was er eigentlich schaffen müsste? Ärzte in Deutschland in statistisch erheblicher Zahl, die bei immerhin todkranken Patienten (sie sind ja schließlich gestorben, und zwar, da Covid-19 im Spiel sein soll, im Zusammenhang mit einer Atemwegserkrankung) Symptomatiken ignorieren und Fehldiagnosen stellen? Oder Ärzte, die das zwar alles richtig gemacht, aber vergeblich die Tests angefordert haben, weil ihnen keine zur Verfügung gestellt wurden? Wenn aber letzteres (wiederum in statistisch nennenswerter Zahl) der Fall wäre, warum ergriffe Herr Wieler dann nicht die Gelegenheit beim Schopf und spräche den Mangel an, um dessen Behebung anzumahnen? Und schließlich: Hält man es im RKI tatsächlich für wissenschaftlich vertretbar und gerechtfertigt, bei der Darstellung des viralen Tagesgeschehens im Lande Tag für Tag an einer Stelle mit falschen Daten zu operieren – deren Fehlerhaftigkeit nicht mehr zu bestreiten ist, man zudem selbst zu verantworten hat und mit ein bisschen gutem Willen vielleicht sogar beheben könnte –, weil man an anderer Stelle andere ebenfalls fehlerhafte Daten vermutet, über deren Größenordnung man nichts zu sagen weiß, die gegebenenfalls aber glücklicherweise von anderen zu verantworten wären; dass man also gewissermaßen nach dem Kindergartenmotto verfährt: wenn die dürfen, dann wir doch auch?
Möglich allerdings auch, dass der Präsident der obersten deutschen Gesundheitsbehörde bei seiner Behauptung noch etwas ganz anderes im Auge hatte, nämlich nicht die Zahl der täglich Gestorbenen, die einem positiven Covid-19-Befund nach seiner Statistik möglicherweise entwischt sind, weil sie nicht getestet wurden, sondern die Gesamtzahl der täglichen Sterbefälle, die Jahr für Jahr in Deutschland, je nach Jahreszeit, grob gesprochen zwischen 2400 und 3000 schwankt. In jedem dieser Fälle muss ein Arzt den Totenschein ausstellen, der aber, wie man seit langem weiß, in sehr vielen Fällen fehlerhaft ist. Die Angaben zur Todesursache in diesen Bescheinigungen stellen u. a. auch „die Grundlage für die amtliche Todesursachenstatistik dar“, wie es in einer Medieninformation der Universität Rostock vom September 2017 heißt, die eine Studie vorstellt, in der 10.000 solcher Todesbescheinigungen untersucht wurden. „Deshalb“, so ebenda der Leiter der Studie, der Rechtsmediziner Dr. Fred Zack, „ist die gegenwärtige amtliche Todesursachenstatistik in Deutschland … Augenwischerei“. Das wird zweifellos auch dem RKI und seinem Präsidenten bekannt sein. Und vielleicht auch, dass Rechtsmediziner seit langem vergeblich die Beseitigung dieses Missstands fordern und auch – bislang von der Politik offenbar hartnäckig ignorierte – Vorschläge dazu gemacht haben. Ihn jetzt stattdessen heranzuziehen, eine grob unsolide Statistik über Covid-19-Todesfälle zurechtzubiegen – was wäre das anderes als die zynische Ausbeutung eines realen Missstandes für die Beschönigung eines selbstfabrizierten höchst irrealen Zahlenungetüms.
Man mag daher das „Argument“ für die Zählung der Covid-19-Toten durch das RKI, deren Zahl werde eher über- als unterschätzt, drehen und wenden, wie man will: Es bleibt hanebüchen. Und es bleibt festzuhalten, dass für die Behauptung einer dem Virus an sich selbst (ohne hinzutretende andere Bedingungen, die eine Erkrankung hervorrufen oder sie verschärfen) zuzuschreibende Lebensbedrohlichkeit auch die höchste Gesundheitsbehörde der Republik keine solide Grundlage vorzuweisen hat. Sich aus ihren Verlautbarungen ungeprüft zu bedienen, um „eigene“ Erkenntnisse in Sachen „Corona und wie gefährlich ist es“ zum Besten zu geben, war jedenfalls keine gute Idee und wird es wohl auch künftig nicht sein.
Doch weiter mit jener „Tatsache“, von der die Antifa-Expertise zu erzählen weiß, dass ihr exemplarischer Verschwörungstheoretiker sie „außer Acht“ lasse. Wir hatten mit ihrem dritten Element, den „deutlich mehr Fällen“ eines „schweren“ Verlaufs, uns etwas aufgehalten. Bleiben noch: zum vierten das „exponentielle Wachstum“, das „nicht nur“ fünftens „zu einem Anstieg der Erkrankungen“ führe, „sondern“ sechstens und letztens „damit auch zu einer Überlastung der Gesundheitssysteme“. Auch hier handelt es sich zunächst um nicht mehr als einen schalen Aufguss dessen, was jeder bei der einen oder anderen abendlichen Tageschau der letzten Wochen noch halbwegs wache Zuschauer hinterher im Schlaf herunterbeten könnte. Jedoch hat unsere „Tatsache“ nun unter der Hand noch eine eigentümliche Modifikation erfahren, von der gleich näher zu sprechen sein wird.
Vorher aber noch einmal zum vierten: Was da „exponentiell“ oder wie auch immer wächst, damit hatten wir uns ja bereits befasst. Es war und ist im Wesentlichen die Zahl der positiven Testergebnisse und also, wie man sah, für sich genommen keine aussagekräftige Größe. Im an dieser Stelle aufgespannten Zusammenhang geht es allerdings überhaupt nicht mehr um das, was ist oder war, sondern um Künftiges, nämlich um einen solchen in naher Zukunft erwarteten bzw. befürchteten „Anstieg der Erkrankungen“, dass es zu einer „Überlastung der Gesundheitssysteme“ kommen müsse. Bemerkenswert ist dabei nun nicht nur, dass man hier, indem man in Zukunft Erwartetes als „Tatsache“ abhandelt, die gefälligst zu beachten sei, die Gabe der Hellseherei für sich in Anspruch nimmt. Vielmehr interessieren jetzt Tatsachen, also das, was war oder ist, offenbar überhaupt nicht mehr: von welchem Wert nämlich der erwartete „Anstieg der Erkrankungen“ seinen Ausgang nähme und wie nah oder entfernt daher die gegenwärtige Situation von besagter „Überlastung“ denn läge. Ein solches Datum wäre aber höchst wichtig, um daraus Kriterien zu erhalten, die es erlaubten, die Triftigkeit der Annahmen über das Infektions- und Krankheitsgeschehen in dessen weiterem Verlauf immer wieder zu prüfen und nötigenfalls Korrekturen an ihnen vorzunehmen.
Solche Sorgen quälen die parteilinke Antifa jedoch nicht. Ihr Hantieren mit wissenschaftlicher Expertise mutet an wie eine schlechte Karikatur des Umgangs römisch-katholischer Laien mit der Dogmenlehre ihrer Kirche: Allen Ernstes dienen sie in der nächsten Zwischenüberschrift als ein weiteres typisches Merkmal von Verschwörungstheorien „Anzweiflung von Experten, Ablehnung einer ‚offiziellen Version‘“ uns an und machen damit nicht nur vor allem, was gerade „offiziell“ im Schwange ist, einen Kotau, der ihnen, wie die Tüddelchen signalisieren, wohl selber ein bisschen peinlich ist, sondern möchten obendrein jegliche Debatte zum Thema, die ohne „Anzweifelung“ nun einmal bloß elend langweilig und überflüssig wäre, unter Quarantäne gestellt sehen.
Fast etwas lustig wird’s, wenn sie im Anschluss erklären, was denn „Menschen“ in solche „verschwörungstheoretische“ Unbotmäßigkeit treibe:
„Haben sich Menschen eine Vorstellung von einer Verschwörung angeeignet, müssen sie diese verteidigen, da andernfalls ihr ‚Wissen‘, ihre ‚Expertise‘ und damit auch ihr Selbstbild in Frage stünde.
Ersetzt man nämlich in diesem Satz nur das eine böse Wort von der „Verschwörung“ durch das gute von der „Pandemie“, so erhält man eine hübsche Charakterisierung unserer derzeitigen Krise, die deren „offizieller Version“ frappierend ähnlich sieht.
Unsere Antifa, fest und unerschüttert in ihrem Glauben an alles, was nur hinreichend „offiziellen“ Segen besitzt, ist natürlich vor jeglicher Wahrnehmung dieser Strukturgleichheit des derzeitigen Coronaalarms mit klassischen Verschwörungstheorien gründlich gefeit. Aus ihrer frömmelnden Ruhe aufgescheucht hat sie allein der böse Unglaube; der Hinterland und frontline im Krieg gegen Corona zersetzende Zweifel an der Allwissenheit der Wissenschaft und der Wahrhaftigkeit der Medien. Wenn verschwörungstheoretisch infizierte „Menschen eine Vorstellung … verteidigen“, heißt es am Ende, habe das „zur Folge, dass Aussagen von Wissenschaftlern oder Berichterstattung von Medien angezweifelt werden.“
Angesichts solcher Ächtung aller wirklichen, allein vom Zweifel angetriebenen Wissenschaft, angesichts dieser Salbung des Medienbetriebs zum kirchlichen Hochamt, angesichts dessen als Quintessenz einer Expertise in Sachen „Corona und Verschwörungstheorie“, die mir die Partei Die Linke zur aufklärenden Lektüre empfohlen hat; angesichts dieses Ausverkaufs jeglicher Lizenz zu eigenverantwortlichem, mündigem Denken habe ich nur noch die eine Frage: Wo war, wo bleibt der entschiedene Protest aller mit dieser Partei noch verbundenen kritischen, noch irgend ihrer Vernunft verpflichteten Geister?
Dass nach der Weltwirtschaftskrise 2008ff, die ein Jahr nach ihrer Gründung die Partei als bundesweit relevante Oppositionspartei erst etabliert hat, diese in der jetzigen zweiten veritablen Krise, seit es Die Linke gibt, brav auf dem Trip bleibt, auf dem sie ja schon eine ganze Weile unterwegs ist, überrascht mich allerdings nicht. Von Opposition war an ihr schon länger kaum noch eine Spur wahrzunehmen. Schon länger ist sie froh und glücklich, dass sie den Platz in der politischen Schmuddelecke für eine andere Partei hat räumen dürfen, und müht sich seitdem nach Kräften, da nur nicht wieder hinein zu müssen.
Der Preis, den sie dafür gezahlt hat, scheint mir keineswegs gering. Den Ehrgeiz beispielsweise, aus dem wachsenden Reservoir der notorisch politikverdrossenen Nichtwähler eine ins Gewicht fallende Zahl zu politisieren und hinter sich zu versammeln, hat sie schon vor etlichen Jahren aufgegeben und der AfD überlassen, die darin sogar einigen Erfolg verzeichnen konnte. Statt Opposition zu betreiben, ist sie jetzt peinlich darauf bedacht, den staatsantifaschistischen Konsens nicht zu verlassen, um ihr feines, kleines Feld darin zu bestellen, und drapiert sich für erwünschte und erhoffte Angebote zum Mitregieren.
Bei jedem propagandistischen Blödsinn der vergangenen Jahre, ob refugees welcome, MeToo oder Klimarettung, war sie begeistert dabei und konnte sich hin und wider sogar einbilden, die anderen Parteien des demokratischen Idiotismus auf Trab gebracht zu haben. Mit dem, was an politischen Absichten und Hoffnungen am Anfang des Parteiprojekts einer neuen Partei links der SPD gestanden und es getragen hatte, haben diese Kampagnen des letzten halben Jahrzehnts allesamt kaum mehr etwas zu tun.
Gelegenheiten hingegen, bei dem mitzutun, was dereinst ihr erster Anspruch gewesen war, nämlich die Abwehr der Demontage alles dessen, was hierzulande noch die Interessen des lohnabhängigen weil besitzlosen Teils der Bevölkerung schützt, zu organisieren, hat sie regelmäßig, zum Teil ihre eigenen Wahlprogramme missachtend, vorbeiziehen lassen. Sei es etwa die Verteidigung der Koalitionsfreiheit oder die der Arbeitszeitbeschränkung. Den jüngsten Anschlag, der dem Arbeitsministerium die Möglichkeit gesetzlich verbrieft, auf die Arbeitszeit bezogene tarifliche Regelungen und sogar das nicht sehr restriktive Arbeitszeitgesetz per Verordnung befristet auszuhebeln, hat die Linksfraktion im Bundestag unter verhaltenem Murren am Ende durchgewunken. Man will offenbar um beinahe jeden Preis dabei sein.
Kampagnen wie „Fridays for future“ dagegen sind zwar der Linken, wie den anderen mehr oder weniger fröhlich mitmachenden Parteien auch, eher vor die Füße geplumpst, als dass sie irgendeine initiative Rolle dabei gespielt hätte. Aber die soziale Klientel und das geistige Klima, aus dem diese Kampagnen sich speisen, bestimmt schon eine Weile in penetrantem Maß die mediale Agenda sowie in der Folge die der deutschen Politik und reißt deren Personal parteienübergreifend mit sich. In diesem Prozess hat die deutsche Linke – nicht nur die Partei, aber diese nicht zuletzt – allerdings schon länger, wie mir scheint, die Rolle eines Katalysators gespielt, weshalb der Eindruck nicht Wunder nimmt, dass das Virus die Linke in Deutschland keineswegs kalt erwischt hat. Man war, wie sich gezeigt hat, namentlich links in gewisser Weise, ohne es freilich zu ahnen, vielmehr bestens auf es vorbereitet.
Was das theoretische Brimborium betrifft, musste nur an die Stelle des einsamen Klimakillers CO2 das Killervirus Sars-Cov-2 treten, damit das auf Klimarettung eingeschworene Publikum die neue Botschaft sofort verstand. Und wie schon beim Klima missversteht man gründlich das Verfahren, in dem Wissenschaft Expertise zur Klärung der das Gemeinwesen bedrängenden Fragen erbringen kann, als eine letztlich doch irgendwie demokratische Prozedur. Bereits beim Klima galt irrsinniger Weise es allen Ernstes als ein Argument für die Richtigkeit einer aus dem Wissenschaftsbetrieb stammenden Aussage über Aussichten und Ursachen der Klimaentwicklung, dass angeblich 97 Prozent der Wissenschaftler sie für richtig befinden. Was freilich in dem Fall so wenig gestimmt hat, wie es jetzt etwa die Wahrheit ist, dass die einschlägige Wissenschaft sich auch nur annähernd einig wäre in Sachen Sars-Cov-2 und seinen gesundheitlichen Folgen. Es ist vielmehr einfach so, dass der Medienbetrieb und (zumindest anfangs wohl eher ihm folgend als ihn bestimmend) die Politik bestimmte wissenschaftliche Hypothesen als allein plausibel und daher maßgebend in alle Welt blasen.
Aber auch die Weiterungen der Botschaft vom Killervirus passen sich prima ein in den Tenor des bis dato eingeübten medialen Palavers über den schlimmen Zustand der Welt und darüber, woher Besserung zu kommen hätte: Der Mensch habe sich zu bescheiden und „der Natur“, die an sich in einem wunderbaren Gleichgewicht allem Gewächs und Getier in ihr seinen Platz anweise, nicht mehr als nötig und besser noch überhaupt nicht mehr ins Handwerk zu pfuschen. Wer aber partout nicht hören wollte, hätte eigentlich schon lange fühlen sollen. Man wird da schon etwas ungeduldig und findet bedauerlich, dass es trotz der Geißel Corona offenbar immer noch zu langsam geht mit der Dehumanisierung der Welt. Hinter Meldungen wie etwa der, dass in den Kanälen Venedigs Delphine gesichtet wurden, schwurbelt die parteilinke Antifa in ihrem Gutachten, stecke
„die Sehnsucht nach positiven Nachrichten hinter all den Schreckensmeldungen. Die Idee, dass sich die Natur ihren Raum zurückerobert, löst Hoffnung aus. Leider waren das FakeNews.“
Bleibt bis auf weiteres der Trost, dass, was noch so zäh und schwierig sich anließ beim Klima, jetzt bei Corona endlich flutscht: Wir müssen und können nun auch wirklich alle und sofort und ohne Rücksicht auf die Folgen handeln.
Kommentar schreiben