→ proletarische Texte : Wertkritischer Exorzismus

Wertkritischer Exorzismus

Daniel Dockerill:

Wertkritischer Exorzismus statt Wertformkritik

Zu Robert Kurz’ „Abstrakte Arbeit und Sozialismus“

 

Broschiert, 150 Seiten. 10,90 €

ISBN 978-3-7357-6195-8

 

Erschienen 2014 als Band 2

der proletarischen Texte 

Schriftenreihe, herausgegeben

von der proletarischen Plattform

Erhältlich überall im Buchhandel.

Teil I der Beiträge zur Kritik der Wertkritik

 

Robert Kurz, einem größeren Publikum bekannt vor allem als Autor des 1999 erschienenen „Schwarzbuch Kapitalismus“, war maßgeblicher Urheber und Stichwortgeber der von ihm selbst sogenannten „fundamentalen Wertkritik“, die, dabei sich auf Marx berufend, in einer durch den Wert gestifteten Beziehung von Ware und Geld die Wurzel aller Übel unserer kapitalistischen Gegenwart sieht.

In dem hier untersuchten Text von Robert Kurz aus dem Jahre 1987 haben wir nicht nur das wohl wichtigste Dokument über den theoretischen Ausgangspunkt seiner wertkritischen Theorie vor uns, sondern werden durch Kurz selbst vor allem zur Marxschen Warenanalyse zurückgeleitet, deren theoretische Aufhellung und auch Weiterentwicklung er für sich reklamiert.

Die erstmals 1995 erschienene und nun wieder veröffentlichte Kritik seines alten Textes ist daher über die unmittelbare Auseinandersetzung mit der fundamentalen Wertkritik hinaus und davon unabhängig von Interesse für alle diejenigen, die über Wege und Irrwege in der Entschlüsselung der Ware und ihres Fetischcharakters sich aufklären möchten. Es stellt sich heraus, dass die Marxsche Formanalyse der Ware keineswegs jene Geheimwissenschaft ist, als welche der wertkritische Diskurs sie so gerne darstellt.

 

Ein zweiter Teil mit kritischen Beiträgen zur Wertkritik, die u. a. die Untiefen in Michael Heinrichs sogenannter „Neuer Marx-Lektüre“ ausloten, wird folgen.

Inhalt

Vorbemerkung 7

 

Einleitung 13

 

Lesarten: eine fundamentale Rezeptionsgeschichte 22

 

Ware und Wert – oder die „Lücken und Brüche“ in der Marxschen Werttheorie 31

Von der Ware zum Wert. Der Gang der Analyse bei Marx 40

Form und Inhalt des Werts: Fundamentales „Durcheinander“ 47

Kurz contra Backhaus – Methodisches 57

 

Wert und Arbeit – oder der Kurze Dualismus von Raum und Zeit 62

Metaphorisches: Gegenständlichkeit der Arbeit 67

Qualität und Quantität: abstrakte Arbeit als „Phänomen“ 76

Abstrakte Arbeit: Natürliches und Gesellschaftliches 79

Kurzer Lehrgang: Hegels „Terminologie“ 89

Phänomenaler Showdown: die Allgemeinheit der Arbeit „real getrennt“  95

 

Exkurs: Wertkritik als „Vollzug unausweichlicher Einsichten“ 102

 

Arbeit und Geld – oder die Abstraktion als Gottseibeiuns 111

Kurz contra Backhaus – Wesen und Unwesen des Geldes 116

Geld: „reale Ungeheuerlichkeit“ oder widersprüchliche Form der Warenzirkulation? 121

 

Geld und Fetisch – oder abstrakte Arbeit als Projektion 127

Das „abstrakte Arbeitsding“: Warenproduktion als Psychokrise 131

Geld als Phantom – oder wie es der Wertkritik den Fetisch rettet 137

 

Schluss 142

 

Literatur 147

 

Nicht seine Kritik der politischen Ökonomie lieferte Marx den Schluss auf jenes „revolutio-näre Subjekt“ namens „Prole-tariat“ – herleiten lässt sich aus ihr nichts dergleichen –, son-dern genau andersherum be-gründete die schiere Evidenz des Daseins und Wirkens die-ses Subjekts allererst eine Kritik der politischen Ökonomie, die das Kapital als „Durchgang“ hin zur menschlichen Gesellschaft diagnostiziert. Striche man da-gegen aus der Marxschen Di-agnose dieses einzige wahrhaft historisch-subjek­tive Moment darin aus, bliebe von ihr nur das Attest eines unaufhaltsa-men Verhängnisses.(*)

Wertkritischer Exorzismus
Hässlicher Deutscher
Finanzmarktkrise