→ proletarische Texte : Der hässliche Deutsche - Teilband I/1

Emil Neubauer

Der hässliche Deutsche - Dritter Akt?

Kritik der deutschen Zustände und Ideologie

 

Broschiert, 444 Seiten. 22,99 €

ISBN 978-3-7347-4672-7

 

 

Erschienen 2015 als Band 3 der proletarischen Texte Schriftenreihe, herausgegeben von der proletarischen Plattform (www.proletarische-plattform.org). Erhältlich überall im Buchhandel, auch als e-book.

Zu Teilband I/1

Deutschland versucht, seine Großmachtpolitik seit 1989 zielstrebig auszubauen. Es setzt seine EU-„Partner“ spätestens seit den Maastricht-Verträgen 1992 mächtig unter Druck, durch die Errichtung eines europäischen Bundesstaates aus der EU eine Weltmacht zu formieren. Als Vorausetzung dafür muss die deutsche Volksgemeinschaft ideologisch auf Vordermann gebracht werden.

Teilband I/ 1 skizziert die gebrochenen zentralen Kontinuitätslinien der deutschen Zustände und Ideologie, insbesondere der Entwicklung nach 1989. Es ist das nur analytisch getrennte ideologische Moment jenes sich 25 Jahre steigernden ökonomischen und politischen Machtzuwachses, der sich in Deutschlands „erfolgreicher“ Außenpolitik auf dem Weltparkett und insbesondere in Europa nach 1989 manifestiert. Diese Außenpolitik ist als Teilband I/2 in Vorbereitung.

Zusammengetragen wurde empirisch evidentes Material für die sich laufend modifizierenden Opfer-Täter-Verschiebungen der neuen deutschen Volksgemeinschaft nach 1989 und verdichtet zwischen 2010 und 2014.

Der Autor zieht das bittere Resümee: Die große Mehrheit der deutschen Linken hat sich – bewusst oder unbewusst – zu einem wichtigen Träger der deutschen Ideologie und Hüterin der deutschen Volksgemeinschaft gemausert. Daher plädiert der Text für die praktische politische Aufkündigung dieser Volksgemeinschaft als dringende Aufgabe der deutschen Linken. Der Text bezweckt zugleich, den Legendenbildungen zur zwanghaften revisionistischen Füllung der Leerstelle der deutschen nationalen Identität wenigstens ansatzweise entgegenzuwirken.

Inhalt

 

Vorwort ................................................................................ 7

 

Einleitung............................................................................ 12

 

I Einstimmung

 

      1.  Die Wiederkehr des hässlichen Deutschland............................................ 18

      2.  Die Wiederkehr des hässlichen Deutschen und der neue hässliche

           Europäer....................................................................................................... 23

      3.  Deutschlands Notwendigkeit einer europäischen Großraumwirtschaft.. 33

      4.  Die Kerneuropa-Modelle der deutschen Großmachtstrategen................. 42

 

II Kontinuitäten der deutschen Ideologie

 

      5.  Die feudale ideologische Folie für den hässlichen Deutschen.................. 59

      6.  Zur Kontinuität der deutschen Arbeitsideologie......................................... 68

      7.  Feudale Sehnsüchte in Deutschland Anno 2011/2012.............................. 87

 

III Zur Ideologiekritik der drei deutschen Anläufe zur Weltmacht

 

      8.  Vorlauf 1815 bis 1890................................................................................ 103

      9.  Die Opfer-Täter-Verschiebungen des ersten Anlaufs Deutschlands zur

           Weltmacht.................................................................................................... 123

      10. Die Opfer-Täter-Verschiebungen des zweiten Anlaufs Deutschlands zur

           Weltmacht.................................................................................................... 131

      11. Kontinuität und geschichtliche Wendungen der deutschen Opfer-Täter-

           Konstellation nach 1945............................................................................. 139

      11.1. Wie der BRD der Bolschewismus als äußerer Feind abhanden kam

               und ihr dabei die DDR zum Anschluss zufiel......................................... 142

      11.2. Das Gespenst des Kommunismus als innerer Feind Nummer eins in

              Abwesenheit einer kommunistischen Bewegung ................................. 144

      11.3. Einwurf über den Verlust des angestammten inneren Feindes Nummer

              zwei, des Juden....................................................................................... 147

      11.4. Einwurf über die neueren inneren Feinde Nummer zwei

              sozialdarwinistischer Tönung.................................................................. 151

 

IV Kritik der Volksgemeinschaft der Berliner Republik

 

      12. Der dreigliedrige Initiationsritus der neuen deutschen Volksgemein-

           schaft............................................................................................................ 160

      12.1. Erster Initiationsschritt: Wie Deutschland die USA als seinen äußeren

              Feind Nummer eins wiedergewinnt.......................................................... 160

      12.2. Zweiter Initiationsschritt: mörderische Xenophobie................................ 163

      12.3. Dritter Initiationsschritt: Aufstand der Anständigen als Reinigungs-

              ritual des Standorts Deutschland.............................................................. 164

      13. Immer wieder Friedtags kommt die Erinnerung la, la, la: Israel, der Jude

           unter den Staaten.......................................................................................... 172

      13.1 Nachtrag August 2014 - Antisemitische Aufwallung in Europa 2014..... 193

      14............ Exkurs in drei Teilen: zur historischen Stellung der Shoah............. 205

      14.1. Die Instrumentalisierung der Shoah zur nationalen Selbstfindung

              Deutschlands............................................................................................. 205

      14.2. Zu den Verkehrungen des Bewusstseins unter verallgemeinerten Kapital-

              und Lohnarbeitsverhältnissen und deren Grundlage für die Shoah........ 224

      14.3. Die Shoah und die proletarische Emanzipation........................................ 247

      15. Die Berliner Republik auf der Suche nach nationaler Identität im Zeichen

           der neu stabilisierten deutschen Volksgemeinschaft.................................. 281

      16.... Potentielle äußere Feinde Deutschlands auf europäischer Ebene......... 314

      17. Weitere potentielle deutsche Verschiebungsmuster äußerer Feind-

           bildung..................................................................................... ..................... 319

      17.1 Nachtrag September 2014: Deutschlands Opfer-Täter-Verschiebungen in

             der Ukraine-Krise................................................................. .......................322

      18..... Die deutsche Linke nach 1989: Träger der deutschen Ideologie.......... 386

      19. Zusammenfassung und Ausblick der neudeutschen Volksgemeinschaft und

            ihrer Opfer-Täter-Verschiebungsmuster...................................................  400

 

Anhänge .................................................................................................................... 403

Literatur…..…….…..…………………………………........……………………....… 416

 

 

Nachstehend die Vorbemerkung der Online-Fassung des gesamten Teil I

Der hässliche Deutsche - Ditter Akt?

Kritik der deutschen Zustände und Ideologie, insbesondere der Außenpolitik der Berliner Republik nach 1990.

Teil I  wurde vom 24. März 2013 bis 13. Februar 2014 wöchentlich kapitelweise hier auf der proletarischen Plattform öffentlich gestellt. Die Übersicht (Inhaltsverzeichnis, verlinkte Kapitel sowie PDFs der Abschnitte) ist über den internen Link siehe unten zu erreichen.

Titelbild DhD
Bild: Face Four 2005

Vorbemerkung

Unter obenstehendem Titel erscheint ab dem 21. März 2013 im wöchentlichen Abstand auf der proletarischen Plattform eine längere Artikelfolge (siehe die untenstehenden links). 

 

Das Konzept des Gesamttextes Der hässliche Deutsche – 3. Akt? umfasst drei Teile. Es ist der Versuch einer Bearbeitung der deutschen Gegenwartsgeschichte aus proletarischer Sicht.

 

Teil 1 trägt den Untertitel: Kritik der deutschen Zustände und Ideologie, insbesondere der Außenpolitik der Berliner Republik nach 1990.

 

Teil 2 trägt den Arbeitstitel: Deutschlands Weg zur Vormacht in Europa nach 1945

 

Teil 3 soll thematisieren: Die Krise der EU als Moment der Großen Weltwirtschaftskrise und die Rolle des Proletariats beim wiederholten deutschen Griff nach der Weltmacht.

 

Das Integrationsprojekt EU warf uns das Thema vor die Füße. Als mit dem Auftauchen von Symbolik deutscher Usurpationen Europas die Signale in Europa 2011 propagandistisch vom diplomatischen Jargon auf offene Konfrontation gestellt wurden, war die Frage, was dies mit der deutschen EU-Politik zu tun hat. Was zunächst als Essay abgefasst werden sollte, erwies sich als Gegenstand der Kritik sehr sperrig und ließ sich nur in längeren skizzenhaften Ausführungen darstellen, um das jetzige Resultat der nationalen und supranationalen Politiken in der EU zu begreifen.

 

Dass Deutschland seine Großmachtpolitik nach 1989 zielstrebig auszubauen versucht und die EU-„Partner“ spätestens seit den Maastricht-Verträgen 1992 mächtig unter Druck setzt, durch die Errichtung eines europäischen Bundesstaats aus der EU eine Weltmacht zu formieren, ist im europäischen Ausland längst mit Unbehagen zur Kenntnis genommen worden. Die EU-„Partner“ agieren spätestens seit dem Anschluss der DDR verschärft gegen das deutsche Vormachtstreben in Europa. Sie verstehen es richtigerweise als den dritten Anlauf Deutschlands, auf dem neugeordneten Rücken Europas zur Weltmacht aufzusteigen. In Deutschland selbst sind diese Tatsachen wohlweislich kein öffentliches Thema. Umgekehrt glaubt die neue deutsche Volksgemeinschaft die zentrale Botschaft der Einheitspresse, die EU-„Partner“ nähmen sie aus. Diese frappierenden Wahrnehmungsgegensätze eines und desselben wichtigen geschichtlichen Abschnittes europäischer Geschichte reizen dazu, die Tatsachen nachzuzeichnen und kritisch einzuordnen.

 

Das Thema angemessen wissenschaftlich zu bearbeiten, fehlen nicht nur der Zeitfonds und die personellen Kapazitäten. Vielmehr sind die Quellen der großen Politik in der Regel mindestens 30 Jahre unter Verschluss. Das zieht nach sich, dass die geschichtliche Einordnung tagespolitischer Ereignisse umso unsicherer ist, je mehr man sich der Gegenwart nähert. Erst nach Offenlegung der Akten ist der zeitgeschichtliche Horizont soweit geöffnet, dass eine gesichertere Einschätzung der Politiken der jüngsten Vergangenheit wissenschaftlich herausgearbeitet werden kann. Also wird sich im Folgenden häufiger notgedrungen auf dünnem Eis bewegt oder manchmal etwas sehr weit aus dem Fenster gehängt. Die Geschichte selbst wird über den Wahrheitsgehalt des vorgetragenen Thesengerüstes richten. Ebenso über die Annäherung der vorgebrachten Argumentationslinien an den wirklichen Verlauf des Europa-Projektes.

 

Die Form der Online-Veröffentlichung als Artikelfolge hat mehrere Gründe. Die redaktionelle Überarbeitung von Teil 1 für den Druck nimmt mehr Zeit als erwartet ein. Somit drohen manche Passagen bis zum Buchdruck überholt zu sein. Es ist daher sinnvoll, sie umgehend zur öffentlichen Diskussion zu stellen. Zudem hat der Text einen Umfang angenommen, der einen hohen Buchpreis nach sich zieht.

 

[Es ist mehr als ein Wermutstropfen, dass sich die Kapitel in der Übersicht von Teil I entsprechend dem uns vorgegebenen Blog-Design aufsteigend ablegen und somit der Überblick des sich aufbauenden Inhaltsverzeichnisses für die einzelnen Abschnitte jeweils gewissermaßen auf dem Kopf steht. Die Leserschaft möge sich daher im Zweifel an die durchgehende Nummerierung der Kapitel halten. Als vorläufigen Notbehelf stellen wir den Text abschnittsweise zusätzlich zum Download im PDF-Format zur Verfügung. – Dieses Problem ist mittlerweile behoben.]

 

Wir laden die Leserschaft ein, die Kommentarfunktion unter den einzelnen Artikeln reichlich zur konstruktiven Kritik zu nutzen. Wünschenswert ist eine weitertreibende Diskussion des Textmaterials, eine netzbasierte Kooperation kann das Niveau der Darstellung erhöhen und könnte dann als Diskussions-Dokumentation in die Buchform mit einfließen.

 

Was als Text eines Einzelnen erscheint, ist in Wirklichkeit Produkt von Gesprächen, Diskussionen, Texten von Prols mehrerer Arbeitszusammenhänge, die die deutsche Politik seit längerer Zeit unter dem Aspekt der Großmachtpolitik verfolgen.

Emil Neubauer, März 2013 

 

Hier geht es zur Übersicht Teil 1.

Nicht seine Kritik der politischen Ökonomie lieferte Marx den Schluss auf jenes „revolutio-näre Subjekt“ namens „Prole-tariat“ – herleiten lässt sich aus ihr nichts dergleichen –, son-dern genau andersherum be-gründete die schiere Evidenz des Daseins und Wirkens die-ses Subjekts allererst eine Kritik der politischen Ökonomie, die das Kapital als „Durchgang“ hin zur menschlichen Gesellschaft diagnostiziert. Striche man da-gegen aus der Marxschen Di-agnose dieses einzige wahrhaft historisch-subjek­tive Moment darin aus, bliebe von ihr nur das Attest eines unaufhaltsa-men Verhängnisses.(*)

Wertkritischer Exorzismus
Hässlicher Deutscher
Finanzmarktkrise